Die FDP.Die Liberalen zu Besuch bei der Beo Pellets GmbH

Im Rahmen einer Reihe von Themenanlässen unter dem Namen «Liberaler Kompass» hatte die FDP.Die Liberalen Berner Oberland am 3. Februar beim Ringgenberger Pelletwerk Beo Pellets zu einem Podium mit dem Titel «Einheimische Energien nutzen!» eingeladen.Im Rahmen einer Reihe von Themenanlässen unter dem Namen «Liberaler Kompass» hatte die FDP.Die Liberalen Berner Oberland am 3. Februar beim Ringgenberger Pelletwerk Beo Pellets zu einem Podium mit dem Titel «Einheimische Energien nutzen!» eingeladen.

Ziel des Liberalen Kompass ist es den Erfolg versprechenden liberalen Weg, den der Kanton Bern in den nächsten Jahren einschlagen muss, aufzuzeigen. Dieser Weg sieht die FDP in Umwelt & Energiefragen u.a. in der Förderung erneuerbarer Energien. Dafür wurden hochkarätige Experten eingeladen. Passend zum Thema gewährte die Beo Pellets den Teilnehmenden einen Einblick in die Produktion von CO2-neutralen Energieholz und -speicher.

Nach der Begrüssung und Vorstellung der Experten durch den Präsidenten Mathias Siegenthaler zeigte Betriebsleiter Hans Zenger den Gästen, was die grossen Vorteile ihrer Pelletproduktion sind. Das Holz stammt ausschliesslich aus heimischen Wäldern und das Werk kann nicht nur Fichten, sondern auch Laubholz veredeln. Das entspricht einerseits besser der natürlichen Zusammensetzung der regionalen Wälder und garantiert auf der anderen Seite einen höheren Brennwert der Pellets, wie Hans Zenger ausführte. Die Gebrüder Zenger haben ein Verfahren entwickelt, bei dem sie für die Produktion der Pellets auch keine zusätzlichen Kleber brauchen, was einen sauberen Abbrand garantiert. Doch nicht nur das Produkt selber ist nachhaltig, sondern auch die Produktion. Zum Trocknen der Holzschnitzel setzt das Werk einerseits auf die Kraft der Sonne mit einer PV-Anlage, braucht aber auch Restholz, das nicht zu Pellets verarbeitet werden kann, um den Ofen zur Trocknung einzuheizen. Da ausschliesslich regionales Holz verwendet wird, können lange Transportwege vermieden werden.

Nach den Ausführungen von Herrn Zenger übernahm Moderator Beat Kohler das Wort, welcher souverän durch den Abend führte. Angesichts der aktuellen Schlagzeilen in mehreren Medien, dass die FDP neue Atomkraftwerke wolle, erstaunte es nicht, dass er von den Podiumsteilnehmern wissen wollte, wie sie zur Atomkraft stehen. FDP-Grossrat und Unternehmer Peter Flück bezog hier eine klare Haltung. Er lehnt jegliche Bestrebungen für neue KKW’s entschieden ab. «Die Entsorgung des radioaktiven Materials sei seit Jahrzenten ungeklärt und wäre eine Hypothek für Generationen» so Flück. Ein Bau solcher Anlagen würde eher Jahrzehnte als Jahre in Anspruch nehmen und die kurzfristigen Versorgungsunsicherheiten blieben gemäss Flück ungelöst. Bereits ab 2025 drohen im Worst-Case-Szenario Abschaltungen, Stromrationierungen und lokale Blackouts. Die Folgen und Kosten für Gesellschaft und Wirtschaft könnten mehrere Milliarden betragen, wie Samuel Moser von der AEE Suisse (Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz) ausführt. Eine Beschleunigung des Ausbaus mit erneuerbaren Energien sehen die Experten als Folgerichtig. Während Samuel Moser neben Holz und Biogas der Photovoltaik (PV) ein grosses Potenzial zuschreibt, sieht Helmut Perreten (CEO Industrielle Betriebe Interlaken) ein grosses Potenzial bei der Wasserkraft, insbesondere im Berner Oberland. Für den Ausbau erneuerbarer Energien müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, da sind sich die Experten einig. So sollen Photovoltaik-Anlagen vermehrt und einfacher auf Gebäuden sowie auf Freiflächen gebaut werden können. Einsprache-, Konsultations- und Rechtsmittelverfahren müssen gestraft, eine faire Güterabwägung bei Infrastrukturen von nationalem Interesse ermöglicht werden. Gemäss dem aktuellen Ausbauszenario des dem Fachverbandes Swissolar sollten PV-Anlagen 2050 15 Mal mehr Strom liefern als heute, führt Samuel Moser aus. Die Sanierungsquote muss mit einem Massnahmenmix aus steuerlichen Anreizen oder der Weiterentwicklung des Gebäudeprogramms oder attraktiven Rahmenbedingungen für Investitionen in bestehende Wasserkraftwerke erhöht werden, sind sich René Häsler und Helmut Perreten einig.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die technische Ebene. Hier müsse die Schweiz besorgt sein, auch ab 2025 im europäischen Stromnetz integriert zu bleiben. Insbesondere soll die vollständige Strommarktöffnung unterstützt werden, wobei die Strommarktöffnung in Deutschland zu höheren Preisen geführt hat und in einem gewissen Gegensatz zur heutigen Förderpolitik der Schweiz steht, so Helmut Perreten. «Eine konsequente Förderung dieser einheimischen Energien stärkt die einheimische Wirtschaft, reduziert die Abhängigkeiten gegenüber Importen und reduziert die Kosten für die Gewinnung» so René Häsler (Geschäftsführer Beo Pellets).

Im Anschluss an das Podium standen die Experten den Gästen für allgemeine Fragen zu Verfügung. Man bemerkte schnell, dass dies ein Thema ist, welches die Menschen beschäftigt. Es entstand eine rege und konstruktive Diskussionsrunde, welche mit der Aussage von Grossrat Peter Flück: «Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist keine Frage des Könnens sondern des Wollens» einen passenden Abschluss fand.

Ausgangslage: Mit dem Beitritt zum Pariser Klimaschutzabkommen im Herbst 2017 hat sich die Schweiz verpflichtet die Co2-Emissionen zu senken. Die Energiestrategie 2050 welche ebenfalls im 2017 vom Volk angenommen wurde sieht dabei eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 43% vor. Wie soll dies erreicht werden? Mit mehr erneuerbarer Energie. Das Berner Oberland bietet dabei viel Potenzial mit seinen Wäldern, der Sonne und der Wasserkraft. Eine konsequente Förderung dieser Energien stärkt die einheimische Wirtschaft, reduziert die Abhängigkeiten gegenüber Importen und reduziert die Kosten für die Gewinnung. So der Ansatz der FDP.Die Liberalen Berner Oberland.